Ein massiver Gletscherabbruch am Birchgletscher verschüttete das Dorf Blatten im Lötschental nahezu vollständig.
Ein massiver Gletscherabbruch am Birchgletscher verschüttete das Dorf Blatten im Lötschental nahezu vollständig.
Am 28. Mai 2025 ereignete sich im Schweizer Kanton Wallis eine Naturkatastrophe von historischem Ausmaß: Ein massiver Gletscherabbruch am Birchgletscher verschüttete das Dorf Blatten im Lötschental nahezu vollständig.
Der Ablauf der Katastrophe
Die Ereignisse begannen mit einem langsamen Bergsturz am Kleinen Nesthorn, bei dem rund neun Millionen Tonnen Gestein auf den darunterliegenden Birchgletscher stürzten. Dieser enorme Druck führte schließlich zum Abbruch großer Teile des Gletschers. Am Nachmittag des 28. Mai gegen 15:30 Uhr löste sich eine gewaltige Lawine aus Eis, Schlamm und Geröll, die mit einer Druckwelle das Tal erreichte und Blatten unter sich begrub. Die seismischen Erschütterungen entsprachen einem Erdbeben der Stärke 3,1 .
Auswirkungen auf Blatten
Dank frühzeitiger Evakuierungen, die bereits am 19. Mai aufgrund der instabilen Lage angeordnet wurden, konnten alle rund 300 Einwohner in Sicherheit gebracht werden. Dennoch wird eine Person vermisst. Etwa 90 Prozent des Dorfes, einschließlich der Kirche und zahlreicher Wohnhäuser, wurden zerstört .
Weitere Gefahren durch den Fluss Lonza
Die Geröllmassen blockierten den Fluss Lonza, wodurch sich ein aufgestauter See bildete. Anhaltender Regen erhöhte das Risiko eines Dammbruchs und möglicher Überschwemmungen in den tiefer gelegenen Gemeinden Wiler und Kippel. Aus Sicherheitsgründen wurden dort flussnahe Gebäude evakuiert .
Reaktionen und Unterstützung
Die Schweizer Regierung zeigte sich tief betroffen. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter drückte den Bewohnern ihr Mitgefühl aus. Umweltminister Albert Rösti und Verteidigungsminister Martin Pfister sicherten logistische und militärische Hilfe zu. Die Armee wurde entsandt, um bei der Sicherung des Lonza-Bettes zu unterstützen .
Ursachen und langfristige Perspektiven
Experten sehen den Klimawandel als einen der Hauptfaktoren für die Instabilität des Kleinen Nesthorns. Das Tauen des Permafrostbodens und extreme Wetterbedingungen haben die geologischen Prozesse beschleunigt. Obwohl die Gefahr weiterer Abbrüche besteht, hoffen die Behörden, dass sich die Lage stabilisiert.
Gemeindepräsident Matthias Bellwald zeigte sich trotz des Verlustes seines Heimatdorfes entschlossen: "Wir haben das Dorf verloren, aber nicht das Herz." Der Wiederaufbau von Blatten wird eine enorme Herausforderung darstellen, doch der Zusammenhalt der Gemeinschaft und die Unterstützung von außen geben Anlass zur Hoffnung.
Für weitere Informationen und aktuelle Entwicklungen besuchen Sie bitte die offiziellen Kanäle der Gemeinde Blatten und des Kantons Wallis.
Autor: MF_Redaktion
Quelle: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)+1
Autor: MF_Redaktion
Quelle: Schweizer Radio und Fernsehen (SRF)+1