Die Lebenshaltungskosten steigen, die Renten sind knapp – viele Rentner fragen sich, ob sie ihren Lebensabend nicht günstiger und angenehmer im Ausland verbringen können. Statt verregneter Tage im Schwarzwald lieber das Frühstück mit Blick aufs Meer genießen? Klingt nach Luxus, ist aber oft günstiger als in Deutschland – wenn man das richtige Land wählt.

Jedes Jahr überweist die Deutsche Rentenversicherung (DRV) Renten in über 150 Länder. Während viele Empfänger ausländische Rentner sind, die in Deutschland Ansprüche erworben haben, gibt es auch immer mehr deutsche Rentner, die dauerhaft ins Ausland ziehen. Über 250.000 deutsche Rentner leben bereits außerhalb Deutschlands, Tendenz steigend. Vor 20 Jahren waren es fast 100.000 weniger.

Zu den beliebtesten Ländern gehören Schweiz, Österreich, Frankreich und die USA. Auch sonnige Länder wie Spanien, Italien, Griechenland, Kroatien und die Türkei sind besonders gefragt. Wer auswandern möchte, sollte sich jedoch mit wichtigen Faktoren wie Lebenshaltungskosten, Steuern und Krankenversicherung auseinandersetzen.

Deutschland bleibt ein teures Pflaster, wenn es um Immobilienpreise geht. Selbst nach dem Ende der Niedrigzinsphase sind die Kosten für Wohnraum hoch.
Während eine neue Wohnung in Deutschland durchschnittlich 4.600 Euro pro qm kostet, sieht es in anderen Ländern deutlich besser aus:

Wer eine Immobilie in Deutschland besitzt, kann sie gewinnbringend verkaufen/vermieten und sich im Ausland oft eine größere oder günstigere Wohnung oder sogar ein Haus leisten.

Mit einer durchschnittlichen deutschen Rente von 1.152 Euro (Stand: 2022) ist das Leben in Deutschland nicht gerade günstig. Besonders die steigende Inflation drückt aufs Budget. Doch in vielen Ländern reicht diese Rente deutlich weiter:

(Quelle: Statistisches Bundesamt, Dezember 2024)

Wer clever plant, hat im Ausland nicht nur mehr finanziellen Spielraum für den Alltag, sondern auch für kleine Luxusmomente.

Seit 2005 wird die Rente nachgelagert besteuert, also erst bei der Auszahlung. Wer auswandert, sollte sich daher ein Land aussuchen, mit dem

Deutschland ein Doppelbesteuerungsabkommen hat. Diese Abkommen regeln, dass Rentner ihre Einkünfte nur einmal versteuern müssen – entweder in Deutschland oder im Wohnsitzland.

Ein solches Abkommen gilt für alle Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) sowie für einige weitere Staaten. Wer außerhalb des EWR auswandern möchte, sollte sich vorher bei einem Steuerberater oder der DRV informieren, ob und wo Steuern anfallen.

Besonders wichtig: Wer eine Riester-Rente bezieht und außerhalb des EWR lebt, muss die staatlichen Zuschüsse zurückzahlen. Das kann teuer werden – deshalb unbedingt vorher beraten lassen!

Kranken- und Pflegeversicherungen können eine hohe finanzielle Belastung sein. Besonders für ältere Menschen ist es schwierig, sich in einem neuen Land privat zu versichern, da die Beiträge mit dem Alter stark steigen. Besser ist es, in ein Land mit Sozialversicherungsabkommen auszuwandern. Dazu gehören: ✅ Alle EU-Staaten ✅ Schweiz, Türkei, Tunesien

Wichtig zu wissen: Während die Krankenversicherung in diesen Ländern oft problemlos übernommen wird, gilt das für die Pflegeversicherung nur im EWR und der Schweiz. Wer in ein anderes Land auswandert, verliert diesen Versicherungsschutz.

Nicht jeder möchte Deutschland dauerhaft verlassen. Eine Alternative zur kompletten Auswanderung ist das Überwintern im Ausland. Wer weniger als sechs Monate im Ausland verbringt, gilt offiziell nicht als Auswanderer. Das hat mehrere Vorteile:

✔ Krankenversicherung bleibt unverändert
✔ Steuerlicher Wohnsitz bleibt in Deutschland
✔ Rente wird ohne zusätzliche Abzüge gezahlt
✔ Niedrigere Lebenshaltungskosten für mehrere Monate

Viele Rentner entscheiden sich daher dafür, die kalten Monate in Spanien, Portugal oder Thailand zu verbringen, während sie den Sommer in Deutschland genießen.

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