Wenn die Situation nicht so ernst wäre, könnte man darüber lachen: Nach dem schockierenden Terroranschlag von München präsentieren die öffentlich-rechtlichen Sender wie das ZDF und Phoenix sogenannte "Experten" und bekannte Moderatoren, die ernsthaft eine Verschwörung gegen links-grüne Politik hinter den islamistischen Anschlägen in Deutschland vermuten. Dabei agieren sie als verlängerte Sprachrohre der Altparteien und kassieren dafür hohe Honorare.

Bei Phoenix wird beispielsweise Jörg Trauboth als "Sicherheitsexperte und Notfallseelsorger" vorgestellt. Er deutet an, dass man sich fragen müsse: cui bono? Also, wem nützt es? Und er bezweifelt, dass es sich bei dem Münchener Attentäter um einen Einzeltäter handelt. Vielmehr glaubt er, dass der Wahlausgang manipuliert werden soll. Damit wird unterschwellig suggeriert, dass hinter den Anschlägen nicht etwa islamistische Netzwerke stehen, sondern dunkle Machenschaften, die die Wahlen beeinflussen wollen.

Auch im ZDF verbreitet Historiker und Journalist Wulf Schmiese Spekulationen über ein "Muster" hinter den Attentaten und insinuiert, dass die Sicherheitsbehörden womöglich eine systematische Verbindung prüfen. Die eigentliche Gefahr des Islamismus rückt dabei in den Hintergrund, während nebulöse Theorien Raum gewinnen.

Die wohl auffälligste Vertreterin dieser ÖRR-Narrative ist "heute journal"-Moderatorin Marietta Slomka. Sie postet in Bluesky, dem sozialen Netzwerk für jene, denen Twitter zu wenig links ist, eine bemerkenswerte Theorie: "Magdeburg. Aschaffenburg. München. Wenn jemand versuchen wollte, Einfluss auf den deutschen Wahlkampf zu nehmen, würde er/sie/es sich das genauso ausmalen."

Es wird immer deutlicher, dass die öffentlich-rechtlichen Medien eine gezielte Agenda verfolgen und sich dabei mit ihrer einseitigen Berichterstattung auf die Seite der etablierten Parteien stellen. Dabei lassen sie sich fürstlich entlohnen, während kritische Stimmen und berechtigte Sorgen der Bevölkerung in den Hintergrund gedrängt werden. Statt unabhängiger Berichterstattung erhalten die Zuschauer eine ideologisch gefärbte Deutungshoheit, die wenig mit objektivem Journalismus zu tun hat.

Diese einseitige Meinungslenkung wird sich langfristig dramatisch auf das politische Klima in Deutschland auswirken. Die sogenannte "Brandmauer" der sogenannten demokratischen Parteien gegen oppositionelle Bewegungen wie die AfD verstärkt nicht nur die politische Spaltung, sondern sorgt auch dafür, dass sich immer mehr Menschen von den etablierten Parteien abwenden. Der Versuch, kritische Stimmen mundtot zu machen und alternative politische Konzepte als radikal oder untragbar zu diskreditieren, lässt den Eindruck entstehen, dass es keine echte demokratische Debatte mehr gibt. Dies treibt insbesondere frustrierte Bürger, die sich von der aktuellen Politik nicht mehr vertreten fühlen, in die Arme der AfD.

Die Konsequenz ist ein erstarkendes Protestlager, das zunehmend an Einfluss gewinnt. Die AfD könnte durch diese Entwicklung weiter an Wählergunst gewinnen, da sie als einzige Partei wahrgenommen wird, die den Mut hat, unbequeme Wahrheiten anzusprechen. Die Strategie der Altparteien, diese Bewegung durch Ignorieren oder Diffamierung zu bekämpfen, dürfte sich langfristig als kontraproduktiv erweisen. Denn je mehr das Vertrauen in die etablierten Medien und Parteien schwindet, desto stärker wird der Ruf nach politischen Alternativen, die sich gegen das Establishment stellen.

Autor: Tom Weyermann
Bild: Vorsitzende des ÖRR-Aluhut-Club: Notfallseelsorger Jörg Trauboth, ZDF-Moderatorin Marietta Slomka und Journalist Wulf Schmiese