"Qualifikationen spielen hier schon lange keine Rolle mehr"
"Qualifikationen spielen hier schon lange keine Rolle mehr"
NIUS-Reporter Julius Böhm glaubt, dass sich Saskia Esken trotz der zunehmenden Kritik durchsetzen wird.
Die Lage für den umstrittenen SPD-Co-Vorsitzenden wird immer prekärer. Der ehemalige stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner kritisierte in der ZDF-Talkshow Markus Lanz den Ton der laufenden Debatte, verzichtete aber darauf, sich klar hinter Esken zu bekennen. Ob sie in der nächsten Regierung einen Ministerposten erhalten wird, bleibt ungewiss. NIUS-Moderator Alex Purrucker diskutierte am Freitag im Rahmen von NIUS Live mit den Reportern
Julius Böhm und Alexander Kissler über die Angelegenheit. Laut Alexander Kissler ist es bezeichnend, dass der SPD-Co-Vorsitzende Lars Klingbeil die Parteiführung weiterhin fest im Griff hat, während Esken intern zusehends an Rückhalt verliert. Ihr größtes Problem sei, dass sie keinen Rückhalt aus den internen Netzwerken der Partei habe. Er fügte hinzu: "Die Leute in der SPD wissen genau, dass Frau Esken politisches Gift ist. Sie wirkt wie eine Abschreckung an der Wahlurne – wie ein Produkt, das im Regal liegen bleibt, weil es keiner will." Ralf Stegner kritisierte zwar den Ton der Debatte an Markus Lanz, verzichtete aber darauf, Esken demonstrativ zu unterstützen. Kissler wies auch darauf hin, dass Eskens eigener regionaler Parteizweig Vorbehalte gegen ihre Ernennung zur Ministerin geäußert habe. Die Botschaft zwischen den Zeilen war klar: "Du gehörst nicht zu unseren Top-Performern." "In der Politik sollte es um Kompetenz und Verdienst gehen" Julius Böhm lobte unterdessen Lars Klingbeil dafür, dass er die Wahlnacht genutzt habe, um sich strategisch zu positionieren – und das gekonnt. Esken hingegen hat die Unterstützung der SPD-Frauenführerin Maria Noichl, die anmerkte, es könne nicht akzeptabel sein, dass ein Mann nach oben versagt, während die Frau beiseite geschoben wird. Böhm abschließend: "Es wird interessant sein zu sehen, ob es jetzt zu einem ausgewachsenen Machtkampf eskaliert." Alexander Kissler war klar: "Politik sollte von denen geführt werden, die am kompetentesten sind." Auf die Frage, ob Esken noch einen Regierungsposten bekommen könnte, antwortete Böhm: "Ich denke, sie wird einfach den Kopf einziehen und weitermarschieren." Und er fügte hinzu: "Die Qualifikation ist hier schon lange nicht mehr der entscheidende Faktor."
Saskia Esken wurde in Stuttgart geboren und wuchs in Renningen bei Böblingen auf. Ihr politisches Engagement begann in einem Jugendzentrum in Weil der Stadt, das von Bernd Riexinger mitgegründet wurde. Ihre Eltern seien zwar wegen Willy Brandt in die SPD eingetreten, doch die Partei sei ihr zunächst nicht links genug. Ihr Abitur machte sie am Johannes-Kepler-Gymnasium in Weil der Stadt. Esken war die erste in ihrer Familie, die eine Universität besuchte, aber ihr Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Stuttgart brach sie nach vier Semestern ab. Danach reiste Esken als Straßenmusikerin durch Süddeutschland und trat mit ihrer Gitarre auf. Sie schlief im Auto, arbeitete als Kellnerin in Kneipen, lieferte Pakete aus, war Chauffeurin und arbeitete als Schreibkraft an der Universität Stuttgart. Außerdem übernahm sie Jobs als Produktionsassistentin. Esken absolvierte eine Berufsausbildung an der Akademie für Datenverarbeitung in Böblingen und schloss sich als staatlich geprüfter Fachinformatiker ab. Danach arbeitete sie in der Softwareentwicklung, bis sie nach der Geburt ihres ersten Kindes im Jahr 1994 ihre berufliche Laufbahn aufgab. Ihr ehrenamtliches Engagement als Elternvertreterin führte sie in die Bildungspolitik und von 2012 bis 2014 war sie stellvertretende Vorsitzende des Landeselternrats Baden-Württemberg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Saskia_Esken
Quelle: Nius.de, Wikipedia
Bild: Wikipicture
Die Lage für den umstrittenen SPD-Co-Vorsitzenden wird immer prekärer. Der ehemalige stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner kritisierte in der ZDF-Talkshow Markus Lanz den Ton der laufenden Debatte, verzichtete aber darauf, sich klar hinter Esken zu bekennen. Ob sie in der nächsten Regierung einen Ministerposten erhalten wird, bleibt ungewiss. NIUS-Moderator Alex Purrucker diskutierte am Freitag im Rahmen von NIUS Live mit den Reportern
Julius Böhm und Alexander Kissler über die Angelegenheit. Laut Alexander Kissler ist es bezeichnend, dass der SPD-Co-Vorsitzende Lars Klingbeil die Parteiführung weiterhin fest im Griff hat, während Esken intern zusehends an Rückhalt verliert. Ihr größtes Problem sei, dass sie keinen Rückhalt aus den internen Netzwerken der Partei habe. Er fügte hinzu: "Die Leute in der SPD wissen genau, dass Frau Esken politisches Gift ist. Sie wirkt wie eine Abschreckung an der Wahlurne – wie ein Produkt, das im Regal liegen bleibt, weil es keiner will." Ralf Stegner kritisierte zwar den Ton der Debatte an Markus Lanz, verzichtete aber darauf, Esken demonstrativ zu unterstützen. Kissler wies auch darauf hin, dass Eskens eigener regionaler Parteizweig Vorbehalte gegen ihre Ernennung zur Ministerin geäußert habe. Die Botschaft zwischen den Zeilen war klar: "Du gehörst nicht zu unseren Top-Performern." "In der Politik sollte es um Kompetenz und Verdienst gehen" Julius Böhm lobte unterdessen Lars Klingbeil dafür, dass er die Wahlnacht genutzt habe, um sich strategisch zu positionieren – und das gekonnt. Esken hingegen hat die Unterstützung der SPD-Frauenführerin Maria Noichl, die anmerkte, es könne nicht akzeptabel sein, dass ein Mann nach oben versagt, während die Frau beiseite geschoben wird. Böhm abschließend: "Es wird interessant sein zu sehen, ob es jetzt zu einem ausgewachsenen Machtkampf eskaliert." Alexander Kissler war klar: "Politik sollte von denen geführt werden, die am kompetentesten sind." Auf die Frage, ob Esken noch einen Regierungsposten bekommen könnte, antwortete Böhm: "Ich denke, sie wird einfach den Kopf einziehen und weitermarschieren." Und er fügte hinzu: "Die Qualifikation ist hier schon lange nicht mehr der entscheidende Faktor."
Saskia Esken wurde in Stuttgart geboren und wuchs in Renningen bei Böblingen auf. Ihr politisches Engagement begann in einem Jugendzentrum in Weil der Stadt, das von Bernd Riexinger mitgegründet wurde. Ihre Eltern seien zwar wegen Willy Brandt in die SPD eingetreten, doch die Partei sei ihr zunächst nicht links genug. Ihr Abitur machte sie am Johannes-Kepler-Gymnasium in Weil der Stadt. Esken war die erste in ihrer Familie, die eine Universität besuchte, aber ihr Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Universität Stuttgart brach sie nach vier Semestern ab. Danach reiste Esken als Straßenmusikerin durch Süddeutschland und trat mit ihrer Gitarre auf. Sie schlief im Auto, arbeitete als Kellnerin in Kneipen, lieferte Pakete aus, war Chauffeurin und arbeitete als Schreibkraft an der Universität Stuttgart. Außerdem übernahm sie Jobs als Produktionsassistentin. Esken absolvierte eine Berufsausbildung an der Akademie für Datenverarbeitung in Böblingen und schloss sich als staatlich geprüfter Fachinformatiker ab. Danach arbeitete sie in der Softwareentwicklung, bis sie nach der Geburt ihres ersten Kindes im Jahr 1994 ihre berufliche Laufbahn aufgab. Ihr ehrenamtliches Engagement als Elternvertreterin führte sie in die Bildungspolitik und von 2012 bis 2014 war sie stellvertretende Vorsitzende des Landeselternrats Baden-Württemberg.
https://de.wikipedia.org/wiki/Saskia_Esken
Quelle: Nius.de, Wikipedia
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